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Kuriosum im American Football

Kuriosum im American Football

© D.Welz

Am Sonntag trat die Damenmannschaft der Schwäbisch Hall Unicorns bei den Saarland LadyCanes in der Damenbundesliga (DBL) an. Zur Halbzeit lagen die Hallerinnen bereits mit 27:0 in Führung und gewannen am Ende unter ungewöhnlichen Umständen mit 39:0. Ein absolutes Kuriosum im American Football.

Starke Defense Leistung der Unicorns Woman

Vier Lauf-Touchdowns von Stella Martin sowie jeweils einer von Nova Sernler und Vanessa Reinhard sorgten am Sonntag für einen klaren Erfolg der Unicorns Women. Vier davon hatten die Hallerinnen bereits in der ersten Halbzeit erzielt und als es in die Pause ging, lag man auch wegen einer sehr starken Defense-Leistung mit 27:0 in Führung.

Kleiner Kader und Verletzungen führten zu Kuriosum

Die LadyCanes, die bereits mit einem sehr kleinen Kader angetreten waren, mussten in der ersten Hälfte weitere, verletzungsbedingte Ausfälle hinnehmen. Zusammen mit dem Hauptschiedsrichter vereinbarten die beiden Head Coaches daraufhin, dass die zwei ausstehenden Viertel mit einer Spielzeit von jeweils nur einer Minute gespielt werden sollten. Damit sollte insbesondere ein einseitiger und in der Bundesspielordnung mit empfindlichen Strafen bewehrter Spielabbruch zu Lasten der Gastgeberinnen vermieden werden.

Nach der Pause war man sich dann allerdings uneins darüber, ob man den Weg des gegenseitigen Abkniens wählt und das Spiel mit 27:0 beendet, oder ob in den ausstehenden zwei Minuten noch Punkte erzielt werden können. Hall plädierte für letzteres, worauf die Saarländerinnen den Platz verließen. Skurillerweise spielte die Haller Offense dann ohne gegnerische Defense auf dem Feld und erlief zwei weitere Touchdowns.

Wollten keine Gegnerinnen demütigen

„Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen und hat auch bei uns kein gutes Gefühl hinterlassen“, sagte Halls Head Coach Mike Gentili nach dem Spiel. Der Cheftrainer wollte im Rennen um die Teilnahme am Ladies Bowl, in den die beiden Erstplatzierten der Hauptrunde ohne eine Playoff-Runde einziehen, allen Eventualitäten bei der Erstellung der Abschlusstabelle und besonders dem Einfluss der erzielten Punkte darauf vorbeugen. Gentili ging in diesem Moment fälschlicherweise davon aus, dass die gegen die LadyCanes in Saarbrücken erzielten Punkte dafür tatsächlich eine nennenswerte Relevanz haben könnten.

Da es in der DBL keine Rückspiele gibt, war der direkte Vergleich mit den LadyCanes ohnehin schon gewonnen. Dass alle in der Saison erzielten Touchdownpunkte am Ende der Punktrunde für die Platzierung und somit möglicherweise auch über die Qualifikation für den Ladies Bowl entscheidend werden, stellt hingegen eine nur sehr theoretische Variante dar. Dazu müssten drei oder mehr Teams spielpunktgleich sein und in den unter diesen Teams gespielten Spielen müsste insgesamt auch bei den Touchdownpunkten Gleichstand herrschen.

Unicorns-Sportdirektor Siegfried Gehrke sagt: „Unsere Verantwortlichen vor Ort mussten am Sonntag unter Zeitdruck eine Entscheidung fällen und gingen dabei davon aus, dass es wichtig sei, viele Punkte zu erzielen. Das war im Nachhinein betrachtet nicht nötig. Wir entschuldigen uns für den womöglich entstandenen Eindruck, dass wir die Gegnerinnen demütigen wollten. Das tut uns leid und war natürlich nicht unsere Absicht!“

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2024-08-27T10:22:10+02:00
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