Erster Heimsieg seit zwei Jahren
Das, was die Zuschauer im Stadion am Schanzl am Sonntag erlebt haben, darf man getrost als überraschenden Befreiungsschlag bezeichnen: Die Mad Bulldogs gewinnen gegen den Landsberg X-Press und feiern so ihren ersten Heimsieg seit zwei Jahren.
Siegeswille stand an erster Stelle
Der Favorit war vor dem Kickoff klar gesetzt: der Landsberg X-Press stand auf Platz 2 der Tabelle der Regionalliga Süd, die Amberg Mad Bulldogs auf dem vorletzten Platz. Und vielleicht lag es daran, dass das Team des Amberger Headcoaches Dany Emmanuel sich bewusst war, dass es jede sich bietende Chance zum Punkten nutzen muss. Auf jeden Fall zeigten sich die DAWGS so konzentriert und angriffslustig wie schon lange nicht mehr. Die erste Überraschung: Das erste Viertel blieb für beide Teams ohne Punkte.
Der Siegeswille der Amberger zeigte sich besonders im ersten Drive des zweiten Viertels, als klar war, dass es wegen der langen Distanz nicht zu einem regulären Touchdown reichen würde. Also setzte der Amberger Offensive Coordinator Heiko Müller auf einen Kick. Der gelang und prompt stand es 3:0 für die Amberger. Kurze Zeit später zog der X-Press dann mit dem selben Spielzug gleich. Die Amberger allerdings legten nach, diesmal mit einem regulären Touchdown und so stand es zu Halbzeit 9:3 für die Gastgeber.
Viele Fouls und Platzverweise
Nach der Halbzeit starteten die Dawgs etwas ruhiger in die Hitzeschlacht bei weit über 30 Grad und gaben die Führung kurze Zeit aus der Hand. Und genau jetzt schafften sie etwas, was spielentscheidend war: Sie verloren nicht die Nerven und zeigten, was eigentlich in ihnen steckt: im letzten Viertel erzielten die Amberger zwei Touchdowns und verwandelten auch die jeweiligen Extrapunkte (sogar als Two-Point-Conversions). Die Gäste zeigten sich immer nervöser.
Generell auffällig allerdings war die Tatsache, dass die Schiedsrichter ungewöhnlich viele Strafen wegen persönlicher Fouls verhingen. Beide Teams verloren jeweils einen Spieler: Auf Amberger Seite wurde Anthony Green und auf Landsberger Seite Thomas Weile disqualifiziert, beiden droht nun eine Sperre für mehrere Spiele. Nicht mal eine Minute vor Schluß erzielten die Landsberger noch einen Touchdown, verloren aber bei anschließenden Kick-Return die Nerven, der Ball flog nur wenige Zentimeter weit – und das Angriffsrecht wechselte zu den Bulldogs. Die mussten jetzt noch ein paar Sekunden abknien und konnten dann endlich den langersehnten Sieg im heimischen Stadion feiern. Endstand 31:24. Die Erleichterung war den Spielern, Coaches und Verantwortlichen der Mad Bulldogs anzusehen – immerhin hatten sie ihren letzten Heimsieg am 11. Juni 2023 feiern können.
Gleicher Gegner anderes Field
Das Fazit fällt bei den beiden Teams erwartungsgemäß völlig unterschiedlich aus. „Ich bin unfassbar stolz auf die Jungs und Coaches. Sie haben heute gezeigt, zu was sie fähig sind, wenn sie als Team spielen und Disziplin zeigen. So muss es jetzt aber auch weiterhin gehen – ab jetzt sollte jeder Gegner machbar sein!“ sagt der Abteilungsleiter der Amberger Footballer, Michael Sandner, während sich der Präsident des Landsberg X-Press, Markus Gruberbauer, in einem Statement im Landsberger Tagblatt komplett anders äußert: „Das war Football zum Abgewöhnen!“.
Gleich am kommenden Samstag geht es erneut gegen Landsberg – diesmal auswärts. Die Dawgs haben auf jeden Fall vor, ihren Erfolg zu wiederholen. Die Tabelle haben sie jetzt auf jeden Fall schon mal durcheinander gebracht: Amberg steigt auf Platz fünf auf, Landsberg rutscht auf Platz drei ab.